Quicklinks - Arbeit mit dem Rechtschreibwortschatz

Arbeit mit dem Rechtschreibwortschatz

Der Rechtschreibwortschatz kann Schülerinnen und Schüler unterstützen, die Orthografie zu verstehen und Rechtschreibstrategien zu entwickeln. Er fördert das Üben häufiger Wörter, verbessert die Schreibsicherheit und bereichert den persönlichen Wortschatz. Der Rechtschreibwortschatz kann als Modell für korrektes Schreiben dienen.

Aufbau der Rechtschreibwortschatzes

Der Rechtschreibwortschatz des Landes NRW setzt sich aus zwei Hauptbestandteilen zusammen: einem gemeinsamen Grundwortschatz und einem individuellen Wortschatz.

Abbildung: Aufbau des Rechtschreibwortschatzes

Der Grundwortschatz enthält Wörter, die typische Rechtschreibphänomene der Grundschule präsentieren. Diese Wörter helfen Schülerinnen und Schülern, Regelmäßigkeiten zu erkennen und kognitive Muster zu entwickeln. Dazu kommen häufig falsch geschriebene Wörter und Begriffe mit schwer zu erschließenden Rechtschreibmerkmalen. Nachdenkwörter dienen als Lernmaterial und sollten nicht nur auswendig gelernt werden, damit Kinder die zugrunde liegenden Orthografieregeln verstehen.

Ein Wortspeicher in der Klasse kann helfen, häufige Fehlerwörter im Textschreiben richtig zu verwenden.

Der individuelle Wortschatz ergänzt den Grundwortschatz um ca. 200-300 Wörter und berücksichtigt Texte der Kinder, Unterrichtsthemen sowie spezifische Interessen und Entwicklungsstände.

Besonders in heterogenen Lerngruppen ist es sinnvoll, Kindern eine begrenzte Auswahl aus dem Grundwortschatz zum Erkunden und Üben anzubieten, zum Beispiel in Form von Bild-Wort-Karten. So wird ein Zugang geschaffen, um durch geschriebene Wörter die Strukturen der Rechtschreibung zu erschließen.

Digitaler Grundwortschatz

INFO

Lehrerinnen und Lehrer können den Grundwortschatz auf der Webseite www.grundwortschatz.nrw.de abrufen. Hier sind die Wörter digital verfügbar und lassen sich nach bestimmten Kriterien sortieren und als Karten mit Cliparts ausdrucken.

Die Webseite bietet Filtermöglichkeiten nach:

  • den drei Rechtschreibprinzipien (alphabetisch, orthografisch, morphematisch) und zugehörigen Phänomenen
  • zusätzlichen Kriterien

Aufbau des individuellen Wortschatzes

Der systematisch ausgewählte Grundwortschatz von 533 Wörtern wird im Unterricht durch 200-300 für die Kinder bedeutungsvolle Wörter ergänzt. Diese Ergänzungen müssen keine speziellen linguistischen Kriterien erfüllen, da der Grundwortschatz alle relevanten Rechtschreibphänomene abdeckt. Das Einbinden persönlicher oder klassenspezifischer Wörter in den Unterricht motiviert Kinder, diese korrekt zu schreiben.

Solche Wörter sind eine stabile Grundlage zur Entwicklung und Übertragung orthografischer Muster. Damit Wörter für Kinder wichtig werden, muss Schriftgebrauch als persönlich bedeutsam erfahren werden. Eine gezielte Auseinandersetzung mit orthografischen Strukturen und das Erlernen wichtiger Wörter wird zu einem sinnvollen Lernbereich. Der Unterricht verknüpft hierzu das Textschreiben mit dem richtigen Schreiben.

Spezifische Hilfen

Lehrkräfte nutzen Blickkontakt, Gesten und visuelle Hervorhebungen, um den Fokus auf wichtige Rechtschreibphänomene wie Silben und Vokale zu richten.
Wörter und Wortteile können in Materialien unterstrichen, eingerahmt oder farblich hervorgehoben werden. Anpassungen sind auch digital am Whiteboard möglich.
Im Sprechrhythmus wird die betonte Silbe mit der Hand geschwungen, die unbetonte mit den Fingern geschnippt.
Spielerisch Reime nutzen und Gleichbleibendes in Wörtern markieren, wie in <Vater>, <Pater>, <Kater>.
Artikel oder Pluralformen wie <der Vater>, <die Väter> ergänzen.

Diese Methoden können das Verständnis und die Anwendung der Rechtschreibung bei Kindern unterstützen.

Eine Initiative von

nrw-ministerium-bildung
uni-hannover
tu-chemniz