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Planen von Texten

Das Planen von Texten als eigenständige Lernaufgabe begreifen

Planungsprozesse entlasten das handschriftliche und digitale Schreiben von Texten. Dabei erfordert gutes Planen eine Vielzahl unterschiedlicher Kompetenzen.

Schreibende finden Schreibanlässe selbst oder mit der Hilfe der Lehrperson. Zudem sammeln sie Ideen und Informationen für ihren Text und ordnen und strukturieren diese. Textstrukturwissen hilft, den Schreibauftrag mit der gesetzten Schreibabsicht in der richtigen Form umzusetzen.

Aufgabe des Deutschunterrichtes ist es daher, Schülerinnen und Schülern für das Planen von Texten neben Schreibstrategien auch verschiedene Lese- und Lernstrategien zu vermitteln 1Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.) (2021): Lehrpläne für die Primarstufe in Nordrhein-Westfalen. Sammelband. Heft Nr. 2012. Düsseldorf. Online unter:https://www.schulentwicklung.nrw.de/lehrplaene/lehrplan/300/ps_lp_sammelband_2021_08_02.pdf

Planungsergebnisse sind dabei nicht starre Vorgaben für den zu schreibenden Text. Sie können während des Formulierens ebenso überarbeitet und angepasst werden und sind somit veränderlicher Bestandteil des Schreibprozesses.

Wie kann man das Planen von Texten im Schreibunterricht umsetzen?

 

Das Finden von Schreibanlässen steht am Anfang des Schreibprozesses. Lehrpersonen und Lernende können gleichermaßen Impulse geben. Vor allem in der Grundschule sollten Schreibanlässe Bezug zur Erfahrungswelt der Kinder haben, d.h. bedeutsam für die Kinder sein 2Merz-Grötsch, Jasmin (2016): Texte schreiben lernen. Grundlagen, Methoden, Unterrichtsvorschläge. Seelze: Klett Kallmeyer. 3. Auflage..

Schülerinnen und Schüler gehen Schreibaufträge gezielter an, wenn Planungsphasen mit greifbaren Zielen belegt werden, z.B. das Sammeln, Ordnen und Notieren von Informationen oder die Strukturierung des Texts.

Zur Unterstützung kann die Lehrperson Material und Methoden zur Auswahl stellen. Beides hilft Lernenden bei ihrer Textplanung strukturiert vorzugehen.

In der Übersicht werden Methoden und Materialien verschiedenen Planungszielen zugeordnet.

Wie können Kinder Planungsaufgaben analog und digital umsetzen?

Planungsaufgaben können im Unterricht analog und digital umgesetzt werden. Dabei sollten Lehrpersonen beachten, dass es in beiden Bereichen Vor- und Nachteile gibt. Genaue Zielsetzungen für die Unterrichtsphase helfen, die Entscheidung für oder gegen digitale Planungstools zu treffen.

Der Einsatz digitaler Tools für Planungsprozesse sollte von Lehrpersonen vorbereitet werden. Schülerinnen und Schüler benötigen dafür digitale Kompetenzen. Möglicherweise gerät durch die Arbeit mit digitalen Tools das Planen als Ziel in den Hintergrund. Lernziele sollten daher besonders transparent formuliert werden.
Das Planen mit digitalen Tools geht schneller in das Formulieren und Aufschreiben über. So wird der Schreibprozess flexibler 3Schneider, Hansjakob & Anskeit, Nadine (2017): Einsatz digitaler Schreibwerkzeuge. In: Becker-Mrotzek, Michael/ Grabowski, Joachim/ Steinhoff, Torsten (Hrsg.): Forschungshandbuch empirische Schreibdidaktik. Münster. S. 283-298. 4Becker-Mrotzek, Michael & Böttcher, Ingrid (2012). Schreibkompetenz entwickeln und beurteilen. Berlin: Cornelsen.. Lernende können leichter während des Schreibens ihr Schreibziel konkretisieren, Ideen sammeln und Informationen ordnen und auswerten.
Digitale Planungstools erleichtern kollaboratives und kooperatives Arbeiten. Verschiedene Funktionen zeigen sogar Versionen an. Dadurch wird der Planungsprozess für alle transparent. So kann man alle Phasen des Schreibprozesses gut in eine prozessbegleitende Leistungsbewertung einbinden, z.B. in Form eines Portfolios.
Die Auswahl digitaler Anwendungen ist nicht leicht. Vorher festgelegte Kriterien können helfen sich für das richtige Tool hinsichtlich der Lernsituation, Lerngruppe und Lernziel zu entscheiden.
Das Arbeiten mit digitalen Planungstools erfordert von den Anwenderinnen und Anwendern digitales Vorwissen und Kompetenzen. Somit ist der Einsatz im Schreibunterricht eine Chance für Lernen mit und an digitalen Medien.

Diese digitalen Tools eignen sich für Planungsprozesse im Unterricht.

Die datenschutzrechtlichen Bedingungen sollten vor dem Einsatz stets individuell von den Lehrpersonen geprüft werden.

Auf digitalen Whiteboards können Anwenderinnen und Anwender kurze Texte eingeben und diese mit Hilfe von Formen, Pfeilen und Verbindungslinien miteinander in Beziehung setzen. Häufig sind die Auswahlmöglichkeiten sehr umfangreich und die Nutzung daher v.a. für Grundschulkinder komplex.

Pinnwände bieten die Möglichkeit auf vorbereiteten Karten Texte einzugeben. Da der Aufbau in der Regel vorstrukturiert ist, sind die Anwendungen übersichtlicher, aber auch zur Darstellung sehr komplexer Zusammenhänge eher ungeeignet.

Mindmaps setzen Textteile durch Verbindungslinien hierarchisch in Beziehung. Die digitale Anwendung hat den Vorteil, dass Mindmaps beliebig ergänzt und verändert werden können. Kooperatives und kollaboratives Arbeiten wird dadurch vereinfacht.

Mit Textprogrammen hält man Informationen fest und kann diese formal bearbeiten. Die sehr übersichtliche Anwendung legt den Fokus auf den geschriebenen Text. Dieser kann im Planungsprozess umstrukturiert und ergänzt werden.

Etherpad: https://pad.kits.blog

    Quellen

    • 1
      Ministerium für Schule und Bildung des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.) (2021): Lehrpläne für die Primarstufe in Nordrhein-Westfalen. Sammelband. Heft Nr. 2012. Düsseldorf. Online unter:https://www.schulentwicklung.nrw.de/lehrplaene/lehrplan/300/ps_lp_sammelband_2021_08_02.pdf
    • 2
      Merz-Grötsch, Jasmin (2016): Texte schreiben lernen. Grundlagen, Methoden, Unterrichtsvorschläge. Seelze: Klett Kallmeyer. 3. Auflage.
    • 3
      Schneider, Hansjakob & Anskeit, Nadine (2017): Einsatz digitaler Schreibwerkzeuge. In: Becker-Mrotzek, Michael/ Grabowski, Joachim/ Steinhoff, Torsten (Hrsg.): Forschungshandbuch empirische Schreibdidaktik. Münster. S. 283-298.
    • 4
      Becker-Mrotzek, Michael & Böttcher, Ingrid (2012). Schreibkompetenz entwickeln und beurteilen. Berlin: Cornelsen.

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